Getrennte
und Geschiedene ohne Wiederheirat
Referatauszug von Mag.
Obereder Ingeborg
2.
Bewusste Annahme des Opfers der Trennung
4.
Orientierungshilfe NEU
Plötzlich
verlassen zu sein – vielleicht mit kleinen Kindern – ist eine traumatische
Lebenssituation!
Es ist daher nicht verwunderlich, wenn sich viele wieder einen neuen Partner
suchen wollen.
Nun gibt es
aber eine erfreuliche und ermutigende Zukunftsperspektive. Einen Hoffnungsstern
für Getrennte bzw. Geschiedene, die
"Gemeinschaft
Unserer Lieben Frau vom Bund".
Diese
Gemeinschaft ist in Frankreich ist vor etwa 10 Jahren entstanden. Ihre
Intention ist es, dafür zu sorgen, dass geschlechtliches Alleinsein nicht
schlechthin Alleinsein bedeutet.
Voraussetzung
für dieses Leben ist zuerst die Einsicht, dass die Ehe wirklich unauflöslich
ist. Erzbischof Jullien von Rennes findet in einem "Brief an die
geschiedenen Brüder und Schwestern" folgende Worte:
"Seit sein Sohn zu uns gekommen ist,
ist Gottes Bund mit der Menschheit total und endgültig, ohne Möglichkeit der
Zurücknahme... Der Ehebund zwischen Getauften ist geprägt von der Qualität und
den Anforderung dieser totalen Liebe, bis hin zum Durchhalten beim Verlassenwerden durch den Partner."
Kardinal Danneels von Brüssel-Mecheln
hat ein sehr sprechendes Bild gefunden:
Wenn ein einzelner Baum irgendwo in der
Gegend steht, kann er nur schwerlich den Stürmen standhalten. Und die Herbstürme unserer nachchristlichen Zivilisation – man
könnte schon sagen antichristlicher Zivilisation – sind ungeheuer stark. Ich
denke, es sind mittlerweile Orkane. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Bäume
zu Wäldern vereinen. Dort hat es der Sturm viel schwerer, einen einzelnen Baum
zu knicken.
Diese
erfreuliche Initiative aus Frankreich möge doch in vielen Ländern, Städten,
Orten Nachahmer finden.
Nicht in so
großem Rahmen und als kirchliche Gemeinschaft, sondern klein und bescheiden,
ist in Oberösterreich etwas Ähnliches passiert. Und zwar ohne dieses Ziel
direkt anzupeilen.
Eine
Bekannte von uns hat vor einigen Jahren einen Gebetskreis gegründet. Im Laufe
seines Bestehens wurden einige junge Frauen – dem Zeitgeist entsprechend - von
ihren Männern verlassen. Nun ist dieser Gebetskreis nahezu ein Zentrum für
christliche Frauen geworden, die getrennt oder geschieden leben.
Die
Spiritualität der Leiterin entspricht dem, was die Kirche sagt. Und diese
Frauen haben bewusst in das Opfer eingewilligt, nun ihren Lebensweg ohne
ihren Mann zugehen. Wenn auch unter vielen Tränen, sie akzeptieren es. Sie
ermutigen und stärken einander.
Viele persönliche Lebenszeugnisse kann ich anführen.,
Jeder kann
einen Beitrag zur Klimaverbesserung leisten. Man kann den einzelnen, der nun getrennt
oder geschieden dasteht, ermutigen, auf dem Weg der Kirche durchzuhalten.
Vielleicht gelingt es, einige, vielleicht auch nur zwei, die dieses Schicksal
teilen, zusammenzubringen.
Eine von der
Glaubenskongregation approbierte Orientierungshilfe für "geschiedene und
wiederverheiratete geschiedene Gläubige" ist in
der Nacharbeit am "Dialog für Österreich" unter der Federführung von
Bischof DDr. Klaus Küng entstanden.
Die
Broschüre ist in den Pastoral- bzw. Seelsorgeämtern der österreichischen
Diözesen und im österreichischen Pastoralinstitut erhältlich. (1010 Wien,
Stephansplatz 3/3).
Tel.: 01/51 552/3751; Fax: 01/51 552/3755 oder E-Mail